Parkett verlegen: DIY oder besser vom Profi?

Parkett verlegen: DIY oder besser vom Profi?

Egal, ob mit oder ohne Profi - es gibt einiges zu beachten. Erfahren Sie alles über Kosten, Vorbereitung und das 1x1 beim Verlegen von Parkettböden!

Legen, oder verlegen lassen? Das ist eine der zentralen Fragen, wenn man sich und seinem Zuhause einen Parkettboden gönnen will. Innovative, hochwertige Holzböden helfen DIY-Fans beim Selbstverlegen – dank den optimierten Verlegetechniken können aber auch die Profis effizienter arbeiten.

Kosten beim Parkettverlegen: ein Vergleich

Preisfrage: Wie viel Geld ersparen Sie sich, wenn Sie Ihren Holzboden selbst verlegen – und wie viel Zeit müssen Sie dafür investieren? Um das zu beantworten, sollte man unter anderem die aktuellen Bodenleger-Preise kennen. Und wissen, welche Werkzeuge 'Selbermacher' fürs Verlegen benötigen, wo man diese zu welchen Preisen kaufen oder mieten kann. Unsere Vergleichstabelle zeigt, was Parkettverlegen kostet – die Kosten betreffen jeweils Sie als Auftraggeber.

       Profi-Bodenleger      DIY
Kosten für 50 m² Bodenlegen    € 1.200    € 0
Kosten für den Kleber    € 500    € 500
Kosten CM-Messung    gratis    € 150
Benötigtes Werkzeug Kauf    € 0    ca. € 200 - 300 
Benötigtes Werkzeug Miete    € 0    min. € 150
Arbeitszeit für Auftraggeber    15 Min. Besprechung     2 - 3 Tage 
Fehlerrisiko    Keines    Hoch
         

Dieses repräsentative Beispiel haben wir für 50 m² Parkettboden WP Charisma Landhausdielen berechnet. Preise, Materialbedarf und Zeitaufwand beziehen sich auf die Verlegung mittels vollflächiger Verklebung auf einer Fußbodenheizung. Bei der zweiten gängigen Verlegeart, der schwimmenden Verlegung entfallen die Kosten für den Kleber und es kommen bei diesem Beispiel ca. € 90 Materialkosten für eine Unterlagsmatte dazu. Falls der Estrich uneben ist und geschliffen/ausgeglichen werden muss, kommen zusätzlich ca. € 250 hinzu bzw. wird bei der DIY-Variante eine Estrichfräse, Schleifmaschine und das Ausgleichsmaterial benötigt.Bei allen Preisangaben handelt es sich um Richtpreise inkl. 20% MWSt.

Vorbereitung: To-Dos vor dem Holzboden-Verlegen

Bevor Sie mit dem Verlegen – oder dem Verlegen-Lassen - Ihres Holzbodens starten, sollten Sie sich für eine Verlegeart entscheiden. Schwimmende Verlegung oder vollflächige Verklebung stehen zur Auswahl. Schwimmende Verlegung bedeutet, dass die einzelnen Dielen miteinander verbunden, aber nicht auf dem Untergrund fixiert werden. Die Verbindung können auch Hobby-Heimwerker beim Boden selbst verlegen leicht herstellen: Zum Beispiel mit einem Nut- & Feder Parkett und Leim, oder einem Parkett mit Klick System. Bei der vollflächigen Verklebung werden die einzelnen Holzbodenelemente mit einem geeigneten Klebstoff fest mit dem Untergrund verklebt – das ist die handwerklich anspruchsvollere, aber hochwertigere Verlegetechnik - und bei Verlegung auf einer Fußboden laut ÖNORM vorgeschrieben (wichtig für den Garantie-Anspruch auf das Parkett).

Die richtige Lagerung Ihres Holzbodens vor der Verlegung

Vor dem Verlegen sollten Sie Ihrem Parkettboden idealerweise Zeit geben, sich vor Ort zu akklimatisieren - vor allem bei großen Temperaturunterschieden im Winter. Daher unsere Empfehlung: Die verschlossenen Pakete bei ca. 20°C Raumtemperatur und ca. 50% relativer Luftfeuchte 1-2 Tage im jeweils zu verlegendem Raum lagern und erst unmittelbar vor dem Verlegen öffnen. Bei der Verlegung selbst – egal, ob schwimmend oder vollflächig verklebt – sollte die Temperatur des Unterbodens nicht zu hoch sein - die Raumtemperatur sollte zwischen 15° und 20°C betragen, die Luftfeuchtigkeit 40-65%. Eine vorhandene Fußbodenheizung muss stark reduziert werden, da ansonsten der Kleber zu rasch antrocknet.

Mehr zu beiden Verlege-Varianten erfahrt Sie hier im Detail:

Vollflächige Verklebung

  • Ideal für langfristige Lösungen
  • Harmoniert bestens mit Fußbodenheizungen (ideale Wärmeleitfähigkeit)
  • Alle Weitzer Parkettböden können vollflächig verklebt werden
  • Der Holzboden wird dadurch zum Flüsterparkett, reduziert den Raumschall um die Hälfte
  • Durch feste Verbindung zwischen Parkett und Untergrund kein "knarren" und "knarzen" beim Gehen
  • Wir haben für Sie auch eine besonders gesunde, weichmacherfreie Gesamtlösung: Vom Parkettboden bis hin zum Klebstoff
  • Abschleifen des Bodens sowie Tausch einzelner Dielen: Können Sie problemlos immer wieder machen (lassen)
  • Etwas anspruchsvollere Verlegetechnik. Im Zweifelsfall sollten Sie hier lieber die Profis ranlassen.
  • Schwierigkeitsgrad beim Selber-Verlegen und kleben: Hoch bis mittel

Schwimmende Verlegung

  • Ideal, wenn Sie einen neuen Parkettboden über einen Bestehenden verlegen wollen (z.B. auf alten Fliesen oder Parkett)
  • Der alte Bodenbelag bleibt unbeschädigt im Raum
  • Zwei Möglichkeiten: Leimlos via patentiertem Double-Click-System oder mittels Verleimung von Nut und Feder
  • Trittschallreduzierung durch Naturfaser-Unterlagsmatte um ca. 20 dB
  • Klingt lauter bzw. hohler als ein vollflächig verklebter Parkett und kann auch "knarren"
  • Die einfachste und kostengünstigste Verlegetechnik! Mit der Double-Click-Verbindung können auch Hobbyhandwerker den Holzboden alleine montieren und demontieren
  • Nicht ideal bei Fußbodenheizung, da es etwas länger dauert, die Temperatur von der Heizung in den schwimmend verlegten Holzboden zu übertragen
  • Abschleifen des Bodens sowie Tausch einzelner Dielen: Möglich, aber schwieriger, als bei vollflächig verklebten Böden
  • Schwierigkeitsgrad beim Selber-Verlegen: Niedrig bis mittel

In diesem Video zeigen wir Ihnen die schwimmende Verlegung eines WP Charisma Parkettbodens von Weitzer Parkett mit dem patentierten Double-Click-System. Durch die gleichzeitige Verriegelung der Längs- und Stirnseite in einer Bewegung ist eine einfache Ein-Mann-Montage möglich. Der Parkett wird in dem Video schwimmend verlegt - eignet sich aber auch hervorragend zum Verkleben (auf Fußbodenheizung).

Benötigtes Werkzeug und Material für Verlegung

  • Stichsäge und Kappsäge (Gehrungssäge)
  • Schleifpapier
  • Arbeitsböcke
  • Stanleymesser, Bleistift
  • Alulatte, Winkel
  • Hammer, Gummihammer
  • Spachtel
  • Silikonspritze
  • Abstandskeile
  • Eisensäge (Übergangsleisten zuschneiden bei schwimmender Verlegung)
  • Parkett
  • Parkettkleber (nur bei vollflächiger Verklebung)
  • Trittschalldämmung (nur bei schwimmender Verlegung)
  • Übergangsleisten (nur bei schwimmender Verlegung)
  • Kleber und Stahlstifte für Sockelleisten
  • Silikon

Der richtige Untergrund

Für die schwimmende Verlegung gilt: Vorhandene Holzböden, alte PVC-, Filz- oder Linoleumböden müssen nicht entfernt werden. Alte hochflorige Teppiche sollten Sie vor dem Verlegen Ihres neuen Holzbodens unbedingt entfernen, da diese zu viel nachgeben – danach können Sie mit der schwimmenden Verlegung starten.

Wenn Sie Ihren Holzboden mit vollflächiger Verklebung verlegen (lassen) wollen, sind als Untergrund geeignet: Zement-, Anhydritestrich, Gussasphalt, OSB-Verlegeplatten und -Verlegespanplatten (V100/E1), Heizestrich

Vorbereitung Estrich für Holzboden verlegen mit vollflächiger Verklebung

Mögliche Unebenheiten des Estrichs können Sie mit einer Wasserwaage feststellen: 2 mm Unebenheit auf 120 cm Länge wären ideal – die ÖNORM gibt 3 bis 4 mm auf 100 cm vor - was für einen Parkett aber zu uneben wäre und zu Hohlstellen nach dem Verlegen führen würde. Mit Spachtelmasse lassen sich alle Unebenheiten relativ einfach beseitigen. Ob der Estrich verlegereif, oder noch zu feucht ist, können Sie mit einer CM-Messung (Calciumcarbid-Methode) überprüfen lassen: Unsere Profi-Bodenleger übernehmen das für Sie. Wer selbst verlegen will, kann dafür einen Baumeister engagieren, die Kosten betragen etwa € 150. Ist der Estrich bereit, kann verlegt werden. In Ausnahmefällen wird eine Polyethylen-Folie (PE-Folie) als Dampfbremse verlegt - z.B. wenn von einem Kellerraum Feuchtigkeit aufsteigt.

Benötigtes Werkzeug und Material:

  • Alulatte
  • Estrichfräse (wenn nötig)
  • Estrichschleifmaschiene (bei Fließestrich)
  • Baustellenstaubsauger
  • Rührmaschiene für Ausgleichsmaterial
  • Trennscheibe für Estrichfugen verkleben
  • 2 Komponenten Harz für Estrichfugen verkleben
  • Voranstrich für Ausgleich
  • Ausgleichsmasse

Fazit: Wer seinen Holzboden selbst verlegen möchte, wird sich – vor allem als Neuling auf diesem Gebiet - mit der schwimmenden Bodenverlegung leichter tun. Das praktische Double-Click-System oder die Verleimung von Nut und Feder helfen dabei. Vollflächig verklebt - die hochwertigere und für Fußbodenheizungen besser geeignete Verlegeart - überlassen die meisten lieber den Profis. Vor allem dann, wenn auch der Estrich vorbereitet werden muss. Ambitionierte Heimwerker kommen aber auch damit zurecht.

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